Kulturerbe verblendet. Schicksale sichtbar machen!

Ein Stein der Anstoßes, der an den Anfang der Aufklärungsarbeit gesetzt wird. Ein Denkort, der einen längst überfälligen Prozess anschiebt und die Forschenden stärken und vereinen soll.


Damit das gelingt, brauchen wir finanzielle Mittel um die wichtige Arbeit voranzubringen. Dazu dient u.a. das erste Crowdfunding. Schaut vorbei und sichert euch eines der Dankeschöns

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Einweihung des Messingbordsteins am 09.08.2024

Einladung zur Pressekonferenz


Die Geschichte hinter dem Mythos Herbertstraße

Jedes Jahr laufen Millionen Tourist:innen an der Herbertstraße vorbei, bleiben stehen, stellen Vermutungen an, fotografieren. Sie ist eine der bekanntesten Straßen auf St. Pauli und in ihrer Art deutschlandweit einmalig. Legendär und abgeschirmt, denn Metallblenden verhindern zu beiden Seiten die freie Sicht in die Bordellgasse.

Die Herbertstraße

Aber wer ließ sie zu welchem Zweck errichten? Doppelmoral und Propaganda führten dazu, dass Hamburgs Gauleitung die Tore 1933 aufstellte. Prostitution war damals streng überwacht. Im Amüsier- und Hafenviertel St. Pauli entschieden die Nationalsozialisten, die „Sünde und Schande für die Volksgemeinschaft“ einzugrenzen auf die Herbertstraße. Die Tore bildeten fortan eine klare, für alle sichtbare Grenze zwischen der bürgerlichen und „normfalschen“ Welt.

Sexarbeiterinnen zur NS-Zeit

Wie aber sah das Schicksal der Sexarbeiterinnen im Dritten Reich aus? Wie viele Frauen auf dem Kiez wurden als „weibliche asoziale Elemente“ aufgegriffen und interniert? Sexarbeiterinnen galten im eh schon frauenfeindlichen NS-Regime als von der Norm abweichende „Gemeinschaftsfremde“, als lästige und kriminelle Erscheinungen im Straßenbild. Für viele Frauen endete die behördliche Zuordnung hinter die Sichtblenden mit dem Tod – im KZ Neuengamme oder KZ Ravensbrück, an den Folgen einer Zwangssterilisierung oder aus Verzweiflung durch eigene Hand.